Ist Schmuck im und um den Mund gefährlich für die Zähne? Es kommt darauf an. Ein Zungenpiercing zum Beispiel bringt in den ersten Tagen nicht nur eine Schwellung und Schmerzen, sondern birgt auch die Gefahr einer Infektion. Die frische Wunde kommt ständig in Kontakt mit Nahrung, Speichel und damit Bakterien. Wenn sich das Piercing entzündet oder sogar vereitert, muss rasch gehandelt werden. Sonst kann die Zunge bleibenden Schaden nehmen. Eine sterile Behandlung und seriöse Nachkontrolle sind deswegen sehr wichtig.
Auch für Zahnfleisch und Zähne bestehen Risiken: Das Metall im Mund kann zu Zahnfleischschwund, zu Rissen und Absplitterungen der Zähne führen. Zungen- und Lippenpiercings schädigen vor allem das Zahnfleisch der unteren Backen- und Schneidezähne. Dies kann schon nach wenigen Monaten dazu führen, dass sich das Zahnfleisch zurückbildet und die Zahnhälse freiliegen. Die Folgen: empfindliche Zähne und Parodontitis, in seltenen Fällen sogar Zahnverlust.
Wer ein Mundpiercing trägt, muss bei der Zahnhygiene besonders sorgfältig sein: Dreimal täglich die Zähne mit einer weichen Zahnbürste putzen. Das Piercing regelmässig herausnehmen und reinigen, weil sich auch darauf Zahnstein ablagert.
Die Zahnärzte-Gesellschaft SSO empfiehlt, Zähne und Zahnfleisch regelmässig durch einen Zahnarzt kontrollieren zu lassen, damit Schäden frühzeitig erkannt und behoben werden können. Bei anhaltenden Problemen gilt: Lieber auf das Piercing als auf Zähne verzichten!
Mögliche Folgen von Mund-Piercings:
- Schmerzen, Blutungen, Entzündungen
- Zahnfleischentzündung, Zahnfleischschwund
- Risse und Absplitterungen des Zahnschmelzes
- Veränderungen in der Zahnstellung
- Erschwertes Kauen, gestörte Aussprache